Es findet wie folgt statt:
Wann: Samstag, 08.11.2025
Zeit: 09:30 bis ca. 16:00 Uhr
Wo: Betagtenzentrum Emmenfeld, CH-6032 Emmen
Genauere Angaben folgen rechtzeitig.
Gerne können auch weitere Interessenten aus dem Ausland teilnehmen. Auf Wunsch wird je nach Anreise die Unterkunft, sowie auch ein Ausflugsprogramm für Begleitpersonen organisiert.
Wie immer sind auch Beiträge und Präsentationen von den Teilnehmenden erwünscht.
Kontakt:
Jacques Perregaux
Erlenring 1
CH-6020 Emmenbruecke
Mobile +41 (0)79 633 26 56
Am Sonntag, dem 18.05.2025, verstarb unserer langjähriger Sammlerfreund daheim im Alter von 94 Jahren. Er gehörte zur Generation, die noch aktiv mit Rechenschiebern gearbeitet hat, und zu den frühen Sammlern. Er stand schon auf der Teilnehmerliste des ersten RST im November 1998, konnte aber nicht anwesend sein. Deutlicher ist es in den Akten der Oughtred Society vermerkt: Member 1993, Fellowship 2008, Oughtred Society Award 2016. Er war ebenso sehr frühes Mitglied des englischen UKSRC und des niederländischen KRING.
Nach seinem Studium in Hannover in konstruktivem Ingenieurbau arbeitete Günter Kugel zunächst bei einer großen Hoch- und Tiefbau-Firma, dann beim Ruhr-Verband, und schließlich als Geschäftsführer des Niers-Verbandes (Die Niers ist ein weniger bekannter Fluß zwischen Rhein und Maas, spielt aber eine Rolle für die Landschaft des Niederrheins). In diesen beiden letzten Positionen entwickelte Günter Kugel Techniken im Wasserbau bzw. brachte neue in die Praxis, wofür er von der RWTH Aachen mit einem Ehrendoktor-Titel gewürdigt wurde. Dieses Interesse an Gewässerkontrolle durch bauliche Maßnahmen mit allem was dazugehört führte auch zu seinem Spezialgebiet bezüglich Rechenschiebern: Spezialrechenschieber für Flüssigkeiten und Gase in Rohren, Kanälen, Flüssen, Abwassergräben, oder was immer für Leitungen, und für Berechnungen um das Thema Hydraulik.
Neben seiner umfangreichen und qualitativ hochwertigen Sammlung hatte Günter Kugel ein breites wie tiefes Wissen über Rechenschieber und deren Hersteller. Er publizierte in den Organen der Sammlerorganisationen und hielt Vorträge bei deren Tagungen. Beides war geprägt von hohem Detailreichtum und er schreckte auch nicht davor zurück, dabei in die Tiefe zu gehen und seine Leser und Zuhörer mit den den Rechenschieberskalen zugrunde liegenden mathematischen Formeln und Zusammenhängen zu konfrontieren. Sein ausgezeichnetes Gedächtnis machte ihn zudem zu einem wandelnden Rechenschieber-Lexikon.
In einer Hinsicht war Günter Kugel anders als andere Sammler mit diesem speziellen Hobby des Sammelns von Rechenschiebern: Er war total „old school“ was Kommunikation und das Schreiben von Artikeln betraf: Er besaß keinen PC und kein Smartphone. Er schrieb seine Veröffentlichungen auf seiner mechanischen Schreibmaschine zusammen mit handschriftlichen Notizen für Sonderzeichen, mathematischen Formeln, etc. Das war für ihn genug; er wollte seine Energie in sein Hobby an sich stecken und sich nicht in noch eine neue Technik einarbeiten. So bekam ich sein Manuskript (z.T. hatte sein Sohn die Schreibmaschinenseiten schon digitalisiert) und machte daraus ein ein passendes digitales Dokument für die weitere Veröffentlichung. Email oder Nutzung von Internetdiensten wie Online-Foren, Bibliotheksdienste, Suchmaschinen oder Quellensammlungen fehlten ihm auf diese Weise, doch Telefonate, Briefe und meine gelegentlichen Besuche halfen. Ich habe ihn auf diese Weise unterstützt, auch Peter Holland half. Das war aber keine Einbahnstraße, denn man lernte immer wieder etwas dabei von ihm. Und wenn man eine Frage zu einem Rechenschieber hatte, hatte Günter zumeist eine Antwort.
Der Ausbruch der COVID-Pandemie veränderte die Welt der Sammler. Treffen und Tagungen fielen weg, auch nachdem man es eigentlich wieder konnte, da sich seitdem alles online abspielte. Auch die persönliche Kommunikation verlagerte sich durch Email fast vollständig in die digitale Welt. Zudem machte das Alter vieler Sammler ihnen das Reisen immer schwieriger, so auch für Günter Kugel mit seinen über 90 Jahren. Er war übrigens nicht der einzige, für den die Teilnahme an einem Sammlertreffen nur noch in beschränkter Entfernung bzw. der näheren Umgebung möglich oder akzeptabel wurde, wie ich bei Umfragen zur RST-Wiederbelebung lernen mußte. Auch meine eigene Mobilität wurde leider geringer, und so liegt mein letzter Besuch bei Günter ein gutes Jahr zurück. Uns blieb das Telefon für hin und wieder auch längere Gespräche.
Nun ist Günter Kugel von uns gegangen. Wir trauern um ihn, aber ich fürchte, daß es uns erst nach und nach klar werden wird, wie sehr er uns fehlen wird mit seinem sehr umfangreichen und profunden Wissen um die Objekte und deren Drumherum unseres Sammelns von Rechenschiebern und verwandten Gerätschaften.
Die Firma LOGA Calculator AG aus Uster, Schweiz, fabrizierte seit Anfang des 20. Jh. bis zur Auflösung der Firma im Jahr 1979 vor allem Rechenwalzen, aber auch Rechenscheiben sowie einige wenige Typen von Rechenschiebern.
Die Produkte der Firme LOGA sind schwierig zu datieren. Bei vielen Objekten wurden zwar Fabrikations-Nummern angebracht. Sie scheinen aber nicht logisch aufgebaut zu sein oder einem Nummernsystem zu folgen, wie dies beispielsweise bei den Aristo Rechenschiebern der Fall ist. Im erhalten gebliebenen Archiv sind ebenfalls keine diesbezüglichen Informationen zu finden.
Dies hat Jacques Perregaux dazu bewogen, im erhalten gebliebenen Firmenarchiv nach Informationen zur Datierung der Loga Produkte zu suchen. Ergänzend dazu holte er sich weitere Angaben bei vielen Sammlerkollegen dazu.
Seine Erkenntnisse hat er in einer Broschüre zusammengefasst, die er in zwei unterschiedlichen Formaten zum Download bereitstellt. Auf 39 Seiten präsentiert er das Resultat seiner Recherchen. Sehr oft ist eine genaue Datierung leider nicht möglich, dafür aber hat er versucht die jeweils bekannten Ausführungsvarianten zu erfassen und in einen zeitlichen Kontext zu stellen.
Die Broschüren stehen hier im PDF-Format zum herunterladen bereit:
Andreas Faßbender und Mike Syphers haben einen kürzlich online versteigerten Nestler „Maschinenbauer“ Rechenstab ausführlich analysiert, sowohl wegen seiner Funktion, als auch zum vermutlichen Herstellungsjahr. Dieser Bericht liegt als PDF-Datei vor.