(Kurzvortrag, gehalten beim Deutschen Rechenschieber-Sammler-Treffen in Geroldsgrün am 13.4.2002, von Dieter von Jezierski)
(Beim IM 2001 in München stellte Sammlerfreund Brian Lloyd einen Faber-Castell Rechenschieber System Torda als sein „besonderes Stück“ vor. ) Hierzu noch einige (vom Auditorium erbetene) weitere Bemerkungen:
Dipl.Ing. Gustav Torda erlangte ein DRGM 889218 „Rechenstab für Eisenbeton“ , veröffentlicht am 8.7.1924. Er lebte zu dieser Zeit in Budapest . Torda muß bis zum Ablauf des Schutzes (1927) vergeblich versucht haben einen Hersteller für sein Modell zu finden. Nach Ablauf des Gebrauchs-musterschutzes für Torda ( er hatte ihn nicht, was damals möglich war, um weitere drei Jahre verlängert) wurde ein DRGM 1018967 (veröff. 2.8.1927) an Faber-Castell „Rechenstab, insbesondere für Berechnungen auf dem Gebiet des Eisenbetonbaus“ erteilt. Es scheint eine Einigung mit Torda gegeben zu haben; aber erst ab ca. 1931 war dann ein Modell System Torda im Produktangebot von Sonder-Rechenstäben bei Faber-Castell. (1) (2)
Es ist sehr schwer einzuordnen, bis wann dieses Modell im FC-Programm war bezw. gefertigt wurde. Man findet den 371 nur in Katalogen von 1930 und 1931. (3) Bei der Umstellung der Ordnungsnummern von 3.. auf 1/.. mit den Zwischennummern ( z.B. hätte es heißen müssen 1/71/371) taucht das Modell schon nicht mehr auf (1935/36). Anderererseits existiert eine (vorbereitete ? ) „Anleitung zum Rechenstab System Torda 1/71“ (4).
Dieses Modell 1/71 wurde aber nicht mehr gefertigt, es ist auch kein Sammlerstück vorhanden!?
Fazit : Der erste Faber-Castell Rechenstab für Eisenbetonbau, Art. Nr. 371 System Torda , wurde also etwa von 1931 – 1935 angeboten, bis er durch das verbesserte Modell 3/11 (Firmen-Eigenentwicklung) abgelöst wurde. Es sind bisher nur 3 Sammlerstücke der Torda-Ausführung bekannt (eines in England; zwei sind in Holland.)
Über Skalenanordnung , Arbeitsweise und Rechenbeispiele wird Günter Kugel zu einem späteren Zeitpunkt berichten.
- auch nach Angaben von Günter Kugel
- bemerkenswert, daß zu diesem Zeitpunkt die deutschen Mitbewerber Nestler (seit 1925 System Hoffmann) und Dennert & Pape ( seit 1914 System Lewe) schon längere Zeit Spezialmodelle für diese Berechnungen hatten.
- siehe Bild aus Katalog von 1931
- siehe Bild der Umschlagseite der Anleitung
