Nachtrag zum Text „Rechenschieber System Gruber“ von 2002

Johann („Hans“) Gruber wurde 1883 in München geboren. Er besuchte das Technikum Strelitz im Grossherzugtum Mecklenburg-Strelitz, das er 1910 als Elektro-Ingenieur mit den besten Auszeichnungen absolvierte.

Johann („Hans“) Gruber wurde 1883 in München geboren. Er besuchte das Technikum Strelitz im Grossherzugtum Mecklenburg-Strelitz, das er 1910 als Elektro-Ingenieur mit den besten Auszeichnungen absolvierte.In der Folgezeit war er an verschiedenen Projekten beteiligt: Als Sachverständiger für den Bau elektrischer Anlagen (bei der Landeszeitung in Neustrelitz, das war praktisch: Er hatte die Tochter des Inhabers Emil Frehse geheiratet), als Lehrer bei der Wiedereingliederung kriegsversehrter Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg und als Berufsschullehrer. Doch als Bayer wollte er zurück in den Süden. So lehrt er etwa 2 Jahre an einer Berufsschule in Würzburg und kam dann 1922 nach München zur Berufsschule in der Deroystraße. Hier war er bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs tätig, er starb 1948.

Was ist das Interessante an diesem Menschen? „Wer schreibt der bleibt!“ Und so sind seine Bücher, Anleitungen und Beschreibungen Zeugen seines Wirkens. „Grubers Handbücher“ hieß die eine Serie. So beschrieb er für seine Berufsschüler die Elektrotechnischen Grundlagen, den Gleichstrom und den Wechselstrom.

Für den Sammler sind seine Ideen auf dem Gebiet der Rechenschieber von Interesse. „Stabrechnen leicht gemacht“ erklärt den Rechenschieber „System Gruber“. Und in dem kleinen Buch ist gleich ein Behelfsrechenstab abgedruckt zum Ausschneiden und Ausprobieren.

Jetzt die spannende Frage: Hat er diesen Rechenschieber „System Gruber“ auch produzieren lassen? Ja, es sieht so aus. Das diesem Text beigefügte Bild zeigt einen Rechenschieber, der wohl von Dennert und Pape hergestellt wurde. Und im o.a. Buch steht der Vermerk „Teilungen mit Genehmigung der Rechenstabfabrik Dennert & Pape, Hamburg-Altona“. Also, Herr Oberingenieur und Studienrat a.D. Gruber lebt weiter in seinen Schriften und Rechenschiebern. Ich bin gespannt, ob jemand auch einen mit „System Gruber“ vorweisen kann!

Die Unterlagen und Daten erhielt ich von seiner Schwiegertochter, die in München lebt.

 

Bilder: Hans Gruber ca. 1910 und ca. 1940 und sein Rechenschieber

Friedrich Diestelkamp,  im Januar 2002


Der im obigen Text genannte Rechenschieber „System Gruber“ konnte inzwischen in zwei Katalogen der Firma Dennert & Pape aus den Jahren 1919 und 1924 gefunden werden.

Aus dem Dennert & Pape-Katalog von 1919
 

Aus dem Dennert & Pape-Katalog von 1924
 

Peter Holland,  im Mai 2013