Willy BÜLOW und die Addiatoren

Entwicklung der Addiator-Rechner:

– 1919: Patentanmeldung Zahlenschieber durch Carl Kübler (1875-1953)

– 13.12.1920: Gründung Fa. Addiator in Berlin

– Ständige Weiterentwicklung der Addiator Produktpalette

– 29.01.1936: Erteilung des Patents für „Rechenschieber“, Reichspatentamt Berlin (DP 655 353)

– 15.04.1941 Erteilung Patent „Calculating Instrument“, US-Patent-Office Nr.: 2.238.529), an Carl Kübler

Anspruch 1: Rechenschieber, dadurch gekennzeichnet, dass auf seiner Rückseite eine bekannte Rechenvorrichtung mit einstellbaren Zahlenschiebern von annähernd gleicher Breite befestigt ist.– Bis Mitte der siebziger Jahre ständige Zuwächse, danach Reduzierung auf 1 Modell für USA

 

Faber-Castell:

– ab ca. 1937-1938: Produktionsbeginn bei Faber-Castell der Modellreihe Castell-Addiator. Aufgrund des Erfolges der Modelle versucht man von Fa. Addiator unabhängig zu werden.

– 26.09.1952: Faber Castell, namentlich Willy Bülow, meldet „Rechenstab für Rechnungen unterschiedlicher Rechnungsarten“ zum Patent an. Erteilung 23.07.1959 (DBP 1062040).

Anspruch 1: Rechenstab mit einer auf seiner Rückseite angeordneten Einrichtung zum Ausführen einfacher Rechenoperationen (Addieren, Subtrahieren), die aus einzelnen nebeneinanderliegenden Schiebern besteht, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten zur Aufnahme der Schieber im Rechenstabkörper ausgespart sind, wobei die die Nuten begrenzenden Rippen des Stabkörpers in der Ebene des Stabkörpers enden.Anspruch 2: Rechenstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die die Schieber in den Nuten fixierende und in an sich bekannter Weise Durchbrechungen zum Ablesen der Zahl aufweisende Deckplatte gleichzeitig als rückwärtige Abdeckplatte des Rechenstabes dient.

 

Willy Bülow

war eine echte Persönlichkeit mit großem Fachwisssen, voller Ideen und Visionen und mit großem pers. Charme, sowie sozialem Einsatz für seine Mitarbeiter. Daher war er außerordentlich beliebt, er hatte gute Kontakte zu Roland Graf von Faber-Castell und zum technischen Hauptdirektor Sattmann.

– 23.05.1905 geboren in Mecklenburg

– Studium

– 1929 Eintritt bei Faber-Castell als Fachberater

– 1939 Wechsel als Betriebsingenieur nach Geroldsgrün

– 1945 Technischer Leiter, Geroldsgrün

– 1952 Ernennung zum Direktor Werk Geroldsgrün

– 1954 Wechsel nach Stein, Leiter der „Geroldsgrüner Abteilung“

– nach kurzer Zeit Umzug nach Bremen, Repräsentant für Norddeutschland

– ca. 1970 Aufgabe der Verkaufsvertretung, und als „Fachberater für Rechenschieber“ tätig

– 01.01.1975 Pensionierung

– Todestag 20.07.1987

 

Tätigkeitsfelder

Fachberater: Vorträge und Beratung der Lehrer für die „einfachen“ Schulmodelle

Techn. Leiter 1 Direktor: Umstellung von reiner Holzfertigung auf Kunststoffinodelle. Zunächst Astralon-Platten, dann Spritzgussfertigung, Ausbau der Fabrik, Beschaffung moderner Maschinen, Bau eines Gemeinschaftshauses stark engagiert für den FC-Geroldsgrün

 

Autor: Thomas Münstermann